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Neues Gemeindehaus eingeweiht

Wölfersheim-Melbach (sto). Am Sonntag wurde ein lang gehegter Traum der evangelischen Kirchengemeinde Melbach wahr: Das eigene Gemeindehaus wurde eingeweiht. Die Vorgeschichte war gekennzeichnet durch allerlei Irrwege. Die ursprüngliche Vorstellung, das Pfarrhaus in ein Gemeindehaus umzuwandeln, zerschlug sich. Erst nachdem ein Gebäude- und Grundstückstausch zwischen der kirchlichen und der bürgerlichen Gemeinde stattgefunden hatte, konnte das Projekt realisiert werden.

Wie Planer Heiko von der Heidt skizzierte, wurde der Bauantrag für das nun auf dem Gelände der einstigen Schule stehenden Gemeindehaus im Sommer 2007 fertiggestellt und auch genehmigt. Die Baumaßnahmen mit dem Abbruch der Schule begannen im Februar 2008. Sieben Monate später stand der Rohbau. Und nun erfolgte die Schlüsselübergabe an Pfarrer Kay Wick und die Einweihung des Hauses, das eine Nutzfläche von 238 Quadratmetern auf zwei Geschossen hat. Der Saal ist 60 Quadratmeter groß und kann durch eine Trenntür mit dem Foyer erweitert werden. Genauso groß ist der Jugendraum im Keller. Neben Küche und Toiletten gibt es noch zwei Abstellräume. Von der Heidt hob die Anpassung des Gebäudes an die übrige Bausubstanz im Ort hervor und wies zudem auf die Verwendung umweltschonender Baustoffe hin.

»Ein Haus, in dem Gott wohnt«

Vor der offiziellen Einweihungsfeier mit Kaffee und Kuchen bei zahlreichen Kinderspielen und einer Bilderauktion mit Werken von Claudia Philipps (Melbach) fand der Festgottesdienst in der benachbarten Kirche statt. Hierzu begrüßten Pfarrer Wick und das Kirchenvorstandsmitglied Inge Kleberger viele Gemeindemitglieder. In die vollbesetzte Kirche waren auch der Präses des Dekanats Wetterau, Dekan Jörg-Michael Schlösser, die Vorgänger-Ortspfarrer Jan Martin Sautter und Hans-Günther Oelkers, Bürgermeister Rouven Kötter, der Gemeindevertretervorsitzende Gerhard Weber, der Leiter der Singbergschule, Thomas Gerlach, Melbachs letzter Dorfschullehrer, Hanspeter Knobloch, Vertreter der katholischen Kirchengemeinde Wölfersheim und der evangelischen Gemeinde Södel, Vertreter der am Bau beteiligten Firmen sowie der Orstvereine und -gruppen gekommen. Landrat Joachim Arnold hatte sich entschuldigt.

In seiner Predigt ging Pfarrer Wick auf jene Stelle im Alten Testament im Buch der Könige ein, an der die Errichtung des Tempels in Jerusalem beschrieben wird. »Lasst uns ein Haus bauen, in dem Gott wohnt.« Diese Worte würden nicht nur für jenes vor knapp 3000 Jahren errichtete Haus in Jerusalem, sondern auch für das bescheidenere Gebäude heute in Melbach gelten, folgerte Wick. Das neue Melbacher Haus solle für jedes Gemeindeglied ein Raum sein, in dem es sich wohl und behütet fühlt und im Kreise der Mitbürger Freude erlebe. Die Gemeinde benötige ein Haus, in dem Gott den Menschen nahe sei.

Dekan Schlösser ging auch auf die früheren Probleme mit dem Denkmalschutz ein. Im Austausch mit der bürgerlichen Gemeinde sei dieses Haus dann gelungen. Und hierfür solle man Gott danken, dessen Geist für ein lebendiges Gemeindeleben im neuen Kirchengebäude sorgen möge.

Bürgermeister Kötter lobte die Offenheit zwischen bürgerlicher und kirchlicher Gemeinde. Ihre Bauwerke in Melbach, Kirche, Gemeindehaus, Dorfgemeinschaftshaus. Mietshaus und Kindergarten ergänzten sich hier in unmittelbarer Nachbarschaft. Dieses Neben- und Miteinander möge fruchtbar für alle Beteiligten sein.

Die Vereinsvertreter wünschten, dass das lang ersehnte Haus eine Stätte der Begegnung sei. Schulleiter Gerlach griff in die Historie und erinnerte daran, dass dieser Ort von Schülern geprägt worden sei. Dieser Geist des lebendigen Miteinanders solle auch zukünftig hier bleiben. Musikalisch umrahmte der Chor des Gesangvereins Liederkranz Melbach mit seinem Leiter Hartmut Erker den Gottesdienst.

Bericht aus der Wetterauer Zeitung vom 18.05.2009

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