Seit ca. 750 Jahren steht an der höchsten Stelle des alten Ortskernes in Melbach eine Kirche. Es ist keine der großen Kirchen der Wetterau, aber eine mit ihrem eigenen Reiz. Von ihrem Kirchturm sieht man sogar auf das bekannteste historische Monument Melbachs, auf den Haag, herunter.

Als die alte Jakobuskirche nach mehr als einem halben Jahrtausend allmählich nicht mehr ihre Funktion erfüllen konnte, ergriff der damalige Pfr. Görtz die Initiative und setzte gegen alle Widerstände und ohne lange zu fragen, den Neubau einer Kirche an gleicher Stelle durch. Diese ward 1816 vollendet und feiert nun ein Jahr vor dem 1200jährigen Jahrestag der Ersterwähnung Melbachs ihr 200jähriges Bestehen.

Es steht zu erwarten, dass man beim Schreiben einer Kirchengeschichte natürlich auf ein Pfarrarchiv zurückgreifen kann, dessen Bestände mit Kirchenbüchern und sonstigen Unterlagen wohl gefüllt sind. Diese Erwartungen haben sich nur bedingt erfüllt. Vieles ist nicht mehr vorhanden. Schon um das Jahr 1900 gab es beträchtliche Lücken im Bestand. Fort ist fort.

Trotzdem ließ sich einiges über die neue Kirche zu Melbach und die Kirchengeschichte des Ortes zusammentragen. Ein Flohmarktfund offenbarte, dass nicht alle Akten der gleichen Kirchenmaus zum Opfer gefallen waren, die auch am ältesten Kasualienbuch Gefallen fand. Im Melbacher Kirchenarchiv nagte nämlich nicht nur der Zahn der Zeit. Obgleich man immer auf hilfreiche Personen trifft, war die Bereitschaft, die Arbeit an einem Buch über die Melbacher Kirchengeschichte zu unterstützen, besonders groß.

Auszug aus dem Buch „Kirchengeschichte von Melbach in der Wetterau - Festschrift anlässlich des 200. Geburtstags der neuen Kirche“ von Eugen Rieß aus dem Jahr 2015. Es ist noch bei Ingrid Marloff-Kunkel erhältlich.